Dienstag, 28. Februar 2017

schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander



schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
© ralf preusker 2017

schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
vergesst den hass vergesst die politik die arschlöcher die kriegstreiber die wirren die irren
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
erhebt euch über die person denkt habt unrecht habt recht habt meinung
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
liebt euch streichelt euch seid zart seid schwach seid hart im nehmen zart im geben
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
habt nicht recht wo recht nicht ist wisst nicht besser werdet nicht widerlich im bessren wissen
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
leckt die finger die zehen die knie des andren
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
haltet die fressen für eine einzige nacht und noch eine und noch eine
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
hört auf euch selbst zu hören in eurer verzweiflung und besserwisserei
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
küsst das geschlecht küsst die seele den leib des andren und werdet stark in jedem kuss
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
hört auf euch selbst zu nötigen für den fall der fälle und den wahn der propheten
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
scheißt auf die kruzifixe die suren den weihrauch das abendmahl das mahnmal der mörder die foltermethoden der buddhisten die erfindung der unberührbaren die erfindung des asozialen
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
pisst auf dogmen bibeln manifeste und den schriftlich fixierten ästhetischen mord
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
widersprecht euch nicht und der liebe
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
hackt euch die hände ab eh ihr jemandem weh tut
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
schneidet euch die zunge raus eh ihr jemanden beleidigt mit eurer dummheit
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
verkennt euch nicht ihr faschisten die ihr faschisten bekämpft verkennt euch nicht
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
küsst euch an unmöglichen stellen fragt nach den stellen findet sie leckt die poren die großen die kleinen die nabel die achseln die achsen die hüften die ärsche die nacken die schultern
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
gebt euer versagen zu und kniet nieder vor der natur die euch nur noch belächeln kann
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
liebkost die blüte die euch nicht gehört und verzichtet auf schnitt und blume und erde und dünger
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
kämpft euch aus der faulheit dem geistigen schimmel dem pilzbewuchs über fraktalen
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
genießt die zahlen 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377 und fragt nicht so saudumm was das bedeuten mag ihr widerlichen versager
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
lest lavey lest all die künstler lest vom allgemeinwohl und dem leben im glück
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
versteht die zahlen 666 777 42 und 1,6180339887 und fragt nicht so saublöd nach dem sinn
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
distanziert euch von der dummen sau der verleumdung der massenpsychose und werdet vereinzelt ruhig und frei ja werdet frei mittels ruhe
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
haltet die fressen für die einzige nacht die euch gehört
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
versteht das asyl in euren seelen bebaut es nicht scheinheilig und behauptet nichts gutes von euch denn das entscheiden die schlafwarmen geliebten
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
legt die zarten hände an euch und den andren kratzt nicht sucht nicht spielt nicht
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
versucht noch weitere nächte folgen zu lassen
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
haltet euer lüsternes maul denn ihr seid niedriger als das tier das ihr fresst seid friedlich
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
schlachtet euch nicht schächtet euch nicht und versteht den lauf der natur und der kreise
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
betet nicht glaubt nicht hetzt nicht denkt nicht besser als die andren denkt nicht vor
schlaft ruht küsst euch schlaft miteinander
und werdet als mensch wachsen im andren der
schläft ruht und euch küsst und mit euch schläft
und euch keinen morgen genehmigt
an dem ihr alleine erwacht
während all der kleinen geteilten kriege
liebt einfach
haltet still
haltet die fressen
werdet mensch
wie euch geheißen.





Donnerstag, 9. Februar 2017

die opferung findet sicher statt



DIE OPFERUNG FINDET SICHER STATT
© ralf preusker, 2017
 
jenseits der stricke
jenseit der verstrickungen
ist das morgenrot keine warnung mehr
es ist ein signal
ein schrei
jemand singt parfümiert die toten
die gelähmten 
die wehrhaft noch zucken
jemand singt nicht mehr
küsst nur noch 
die fremden die anderen die artigen
küsst nur noch
die verschlosssenen gesichter der lebenden
wenn
die tage freundliche graue esel sind
wenn
die schweine durch die gassen getrieben sind
hinaus aufs schlachtfeld
die läden sind wieder geschlossen
denn
das publikum wird freudig erwartet
die unterschätzten besteigen die tribünen
die überschätzten erklimmen die bühnen
das licht im saal ist letzte sonne
bevor ein kleiner zarter regen die häute befleckt
  
die opferung findet sicher statt.
 
 

Dienstag, 24. Januar 2017

Aus geringer Distanz

(C) Ralf Preusker 2017

Auf ein Tässchen Tee mit den Feinden 
Hinaus gezogen 
Statt in Musenkriege
Tea for all for you and me for me and you
Eine Meditation im leeren Raum 
Ein paar Häppchen mit den Großzügigen teilen
Ein Mantra am Stehtisch
Zum jeweiligen Jubiläum der Anfälle 

Die Kalender sind flüssig heiße 
Konforme Lava 
Ergießen sich über die selbstlosen Zwecke 
Der Tee darf nicht erkalten 
Die Gespräche sind frostig genug
Der Dunst vor den Mäulern ist wahrhaft ehrenvolle Zier

Das Zimmer ist ausgeräumt 
Die Mauern haben ausgeträumt
Das Hosianna Mantra verschwindet in alten Gesuchen 
Ist doch nur ein Fluch 
Die Spatzen fliegen tief 
Ich frage
Was lebt da

Die Weisheit kann nur ein 
Schuss
Aus geringer Distanz
Sein.

Montag, 23. Januar 2017

Manchmal

(C) Ralf Preusker 2017

Manchmal spürt man es viel zu früh dass man verlieren wird
Dass man längst verloren ist
Wenn alle selig schlafen und träumen
Manchmal spürt man es viel zu spät
Ohne dies aufmunternde Lächeln 
Eines dahinsiechenden Kometen 

Manchmal ist man tot 
Ehe man es merkt
Ja wenn da kein Atem mehr ist
Kein Flehen kein Erbarmen kein Erfolg in der Wortwahl 

Manchmal lebt man auch wenn man längst tot ist und nur noch das Gebein des Zweifels

Manchmal weiß man nichts von sich und den anderen toten vergilbten Rosen 
Man gießt und düngt die Gedanken 
Ganz gedankenlos

Man weiß manchmal alles
Manchmal nur einen Hauch 
Manchmal weiß man nichts von sich
Und den anderen. 

Sonntag, 15. Januar 2017

ich werde rechtzeitig da sein



ich werde rechtzeitig da sein

© ralf preusker, 2017



auf dem tisch
der widerliche schrei
eines papstes
die widerliche furcht
eines kranken

was es zu schreien gibt
frage ich mich wenn der
pöbel sowieso schweigt
seine kinder schickt in
die hölle unter talaren
und gelassen gefasst
auf bacon wartet
der das übernimmt

wie nahe ich gott war als
ich die letzte kirche meines
lebens verließ - denke ich

wie fern gott war als ich
den altar anstarrte und
dieses kruzifix und diesen
weisen bluter – denke ich

wie fern war gott diesen hermelinmonstern schon immer – frage ich seit sie durch die zeit jagen – die zeit mit ihren ekelhaften leibern verjagen – kindheiten ermorden – die liebe verjagen wenn sie zwanghaft düster lächeln

im schierlingsbecher ruht der alte sagenhafte wein aus alten schläuchen der zwischen
gängränbeinen baumelt
marmor richtet – richtet dennoch nichts aus - nichts ein - es ist nur blass – geädert

ich lasse meine gedanken schmieden versus der gefahr gefressen zu werden von den heiligen maden – vom seligen schimmel zwischen den testamenten
ich lasse nicht ab – lasse nicht zu – will begraben sein späterhin zu später stunde ohne debile ableser vorleser ausleser
ich werde den weihrauch inhalieren ohne schale worte
ich werde die feuchte erde berühren mit meiner vergangenheit
ich werde einen verletzbaren stein werfen in den rachen der merkwürdigen
ich werde dorthin gehen dorthin kommen
wo es einen weg zurück gibt und einen nach vorne und einen jeweils zu allen seiten

ich werde rechtzeitig da sein und hexenhäuser vorziehen den dominanten domen.