Sonntag, 15. Januar 2017

ich werde rechtzeitig da sein



ich werde rechtzeitig da sein

© ralf preusker, 2017



auf dem tisch
der widerliche schrei
eines papstes
die widerliche furcht
eines kranken

was es zu schreien gibt
frage ich mich wenn der
pöbel sowieso schweigt
seine kinder schickt in
die hölle unter talaren
und gelassen gefasst
auf bacon wartet
der das übernimmt

wie nahe ich gott war als
ich die letzte kirche meines
lebens verließ - denke ich

wie fern gott war als ich
den altar anstarrte und
dieses kruzifix und diesen
weisen bluter – denke ich

wie fern war gott diesen hermelinmonstern schon immer – frage ich seit sie durch die zeit jagen – die zeit mit ihren ekelhaften leibern verjagen – kindheiten ermorden – die liebe verjagen wenn sie zwanghaft düster lächeln

im schierlingsbecher ruht der alte sagenhafte wein aus alten schläuchen der zwischen
gängränbeinen baumelt
marmor richtet – richtet dennoch nichts aus - nichts ein - es ist nur blass – geädert

ich lasse meine gedanken schmieden versus der gefahr gefressen zu werden von den heiligen maden – vom seligen schimmel zwischen den testamenten
ich lasse nicht ab – lasse nicht zu – will begraben sein späterhin zu später stunde ohne debile ableser vorleser ausleser
ich werde den weihrauch inhalieren ohne schale worte
ich werde die feuchte erde berühren mit meiner vergangenheit
ich werde einen verletzbaren stein werfen in den rachen der merkwürdigen
ich werde dorthin gehen dorthin kommen
wo es einen weg zurück gibt und einen nach vorne und einen jeweils zu allen seiten

ich werde rechtzeitig da sein und hexenhäuser vorziehen den dominanten domen.

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